249
birgigen Theile Gothas zieml. rauh. Von Metallen findet man nur Eisen
und etwas Kobalt. Die Beschäftigungen der Bewohner sind vorzüglich
Landwirthschaft, Bergbau, Weberei. Hdl. Für Bildung wird viel gethan.
— Coburg, 11000 Ew., ist die Hst. u. Res. Einige Industrie u. Hdl.
Eine Straf- u. Besserungsanst. — Gotha, 16000 Ew., Jrrenanst. In-
dustrie. Porcellanfabr. Hdl. Jn d. Nähe d. 1192 F. h. Seeberg mit einer
Sternwarte. — Reinhardsbrunn, e. ehemaliges v. Ludwig d. Sprin-
ger im I. 1085 gestiftetes Bencdictiner-Kloster. — Bei d. Dorfe Alten-
berga <750 Ew.) stand bis n. d. I. 1800 die St. Johanniskirche, die
erste in Thüringen und von Bonisacius 724 gegründet. Zu dessen Anden-
ken wurde hier 1811 ein 30 F. hoher Candelaber (Arm- od. Hochleuchter
von Sandstein errichtet. — Neudietendorf, mit 500 Ew., ist ein
Herrnhuterort. — Ohrdruf, 5000 Ew., Hauptort der Grafschaft Glei-
chen. Kupferhämmer. Weberei. Handel.
Das Hcrzogthum Sachscn-Mriningcn hat 453 -i Qm. u. 170000
Ew. Es erstreckt sich längs der Werra u. der Südseite des thür. Waldes.
Der Boden ist gebirgig, waldreich und in den tiefen Strichen fruchtbar.
Die Bewohner treiben Ackerbau, Viehzucht, Bergbau, Hdl.; fertigen
Holzwaaren, Leinwand, woll. Waaren. — Meiningen, a. d. Werra,
7000 Ew., ist die Hst. u. Res. Zuchthaus. Tuch-, Barchent- u. Leinweb.
— Dreißigacker, Dorf mit 500ew. u. 1 Forstschule. — Salzungen,
in einer der schönsten Gegenden des Werrathales, 3200 Ew., hat 1 Salz-
werk, Soolbäder u. 1 See. — Das Dorf Möhra ist der. als Luther's
Stammort. Seine Eltern wohnten hier und das Haus wird noch gezeigt.
— Sonnenberg, 4500 Ew., ist eine Fabrik- u. Handelsstadt. Spiel-
waaren. Schiefertafeln. Kl. Marmorkugeln. — Hildburghausen, an
der Werra, 5000 Ew., Irrenhaus. — Saalfeld, in einer schönen Ge-
gend l. a. d. Saale, 5000 Ew., Kupferschmelzhütte. Kobaltwerk. Fabr.
Hdl. 10. Oct. 1806 Schlacht. — Pößneck, 4500 Ew., ist eine sehr ge-
werbfleißige Stadt. Tuchsabr. Gerberei. Porcellanfabrik. — Lehesten,
1200 Ew., in rauher Berggegend, mit dem wichtigsten Dachschieferbruche
des ganzen thüringer Waldes.
Das Herzogthum Schleswig-Holstein-Laucnburg hat 338 Qm.
und 960000 Ew. Diese bekennen sich zur evang.-luther. Kirche. Schles-
wig ist das nördlichste unter allen deutschen Bundesländern. Holstein ist
in der Mitte ein unfruchtbares Haideland; längs der Elbe und Nordsee
fetter Marschboden; im Osten ist es am schönsten, „das Holsteiner Para-
dies." Die Luft ist rauh und feucht u. und Stürme sind häufig. Die Sprache
der Einwohner ist plattdeutsch, im nördl. Theile von Schleswig dänisch.
Ackerbau, Rindvieh- u. Pferdezucht, See- u. Flußfischerei u. Schiffs, geben
reichen Ertrag. — Geschichtliches: Schleswig war von jeher fast im-
mer ein Bestandtheil von Dänemark. Später hat es verschiedentlich zu Fa-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
251
thal ergiebig. Viel Getreide u. Holz. Hüttenwerke..Weberei. — Geschicht-
liches: Die ehemaligen Graten, jetzigen Fürsten von Schwarzburg, stam-
men von Sizzo, Grafen von Schwarzburg u. Käfernburg, der von 1143
bis 1195 lebte. Die Söhne des Grasen Günther Xl. (gest. 1552) Jo-
hann Günther und Albert Anton, stifteten die noch blühenden Linien Son-
dershausen, die 1697 u. Rudolstadt, die 1710 fürstlich wurde. —Schwarz-
burg-Sondcrshaui'en. Unterherrschaft: Sondershausen, an der
Wipper, 6000 Ew., ist die Hst. u. Res. Zuchthaus. Nördlich davon ist der
1460 F. hohe Berg Kyffhäuser. — Oberherrschaft: Arnstadt, a. d.
Gera, 7000 Ew. Tuch- u. Zeugfabr. Hdl. Jrrenanst. — Schwarchurg-
Rudolftadt. Oberherrschaft: Rudolstadt, a. d. Saale, schön gelegen,
6000 Ew. Hst. u. Res. Zuchthaus. Jrrenanst. In der Nähe ein Mine-
ralbad. — Königsee, mit 2500 Ew., ist bekannt durch die Herumträger
von Arzneimitteln. — Unterherrschaft: Frankenhausen, an der
kl. Wipper, 5000 Ew. Hdl. Wichtiges Salzwerk. Braunkohlengruben in
der Nähe. Am 15. Mai 1525 wurde hier Thomas Münzer mit 8000 auf-
rührerischen Bauern geschlagen, gefangen und darauf hingerichtet.
Das Fürstcnthum Lippe hat 20^2 Qm. u. 110000 Ew. Es be-
steht größtentheils aus schön bewaldeten Hügeln und fruchtbaren Thälern.
In der Sennerhaide, wo auch die Bienenzucht nicht unwichtig ist, werden
die dauerhaften u. besonders als Reitpferde sehr geschätzten Sennerpferde
im Freien aufgezogen. Metalle fehlen. Fabriken sind fast gar nicht vor-
handen, aber starke Leinweberei. — Geschichtliches: Das Fürstenthum
Lippe ist aus den reichsunmittelbaren Besitzungen des schon im 12. Jahrh,
urkundlich vorkommenden Geschlechts der edlen Herren von der Lippe ent-
standen. Erst Bernhard V!!!., der 1563 starb, führte den gräfl. Titel.
Gras Simeon Vh. erhielt 1720 die reichsfürstl. Würde, welche 1789 vom
Kaiser Joseph 1!. bestätigt wurde. — Detmold, st. b. kl. Werra, 6000
Ew., ist die Hst. u. Res. Zuchthaus. In der Nähe erhebt sich auf der Gro-
tenburg, einem 1246 F. hohen Berge des Osning- oder teutoburger Wal-
des, das kolossale Hermanns- oder Arminius-Denkmal. Es erinnert an
den Sieg, den der Cheruskerfürst Hermann i. I. 9 n. Chr. Geb. über die
Römer unter Varus erfocht. — Lemgo, 4500 Ew., Weberei. Verferti-
gung von Pfeifenköpfen aus Meerschaum.
Das Fiirstcnthttm Schaumburg-Lippe hat 93r Qm. und 30000
Ew. Es grenzt nördl. an den steinhuder See. Der Boden ist fruchtbar,
von Hügeln durchzogen und mit ansehnlichen Waldungen bedeckt. Fabriken
gibt es nicht. Die Leinweberei wird stark getrieben. — Geschichtliches:
Das regierende Haus hat zum nähern Stammvater den Grafen Philipp,
jüngsten Sohn Simon's 11 i. von der Lippe. Er erhielt das Land in der
Theilung 1613. Von 1640 an hieß die Linie die Schaumburg-Lippe'sche.
1807 bekam Georg Wilhelm den Fürstentitel. — Bückeburg, mit 4000
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Personennamen: Schwarzburg Sizzo Schwarzburg_u._Käfernburg Günther Günther Albert_Anton Thomas_Münzer Bernhard Joseph Hermann_i Varus Philipp Philipp Georg_Wilhelm Wilhelm
250
Mecklenburg-Strclih: Neustrelitz, Hpst. u. Res. am zierker See,
8000 E. Sie ist sehr regelmäßig, in Form eines achteckigen Sternes seit
1788 gebaut. — Altstrelitz, 4000 E., hat eine Zucht-, Straf- u.
Jrrenanst.— Neubrandenburg, 8000e., ist zirkelförmig gebaut, hat
ein jährliches Pferdewettrennen, starken Hopfenbau. Fabr.
Dns Großherzogthuin Sachsen-Wciinar-Cisenach hat
66 Qat. u. 290000 E. Es besteht außer 28 kl. Parcellen aus 8 von
einander getrennten Haupttheilcn: dein weimarischen, eisenacher u. neu-
städter Kreise. Der Boden ist zwar mehr gebirgig als eben (namentlich
im Eisenachischenz jedoch im Ganzen fruchtbar, besonders an Getreide u.
Obst. Die Bewohner treiben Landwirthschnft, Viehzucht, Weberei,
Strumpfwirkerei, etivas Bergbau. Für Volks- u. höhere Bildung ist be-
sonders gesorgt. Die Einwohner sind, bis auf 4000 Katholiken, sämmt-
lich evang.-luther. Christen. — Geschichtliches: Das regierende Haus
gehört, mit den 8 übrigen herzoglich sächsischen Häusern, der ernestinischen
Linie des Gesammthauses aü. Der nähere Stammvater ist der vom Kai-
ser Karl V. abgesetzte Kurfürst Johann Friedrich der Großmüthige. Er
bekam die Bezirke Weimar, Jena, Eisenach, Gotha u. Altenburg, außer
mehren kleinern Gebietstheilen u. Ämtern. Seine 8 Söhne regierten
Anfangs gemeinschaftlich, theilten aber später die Länder. Die Haupt-
theilung v. I. 1640 gründete den ältern weimarischen Ast (Wilhelm) u.
den jüngeren gothaischen (Ernst d. Fromme), welcher sich wieder in 7
Zweige trennte, von denen jetzt noch 8 übrig sind. Der treffliche Herzog
v. Weimar Karl August (geb. 1757) regierte von 1775—1828. Unter
ihm lebten in Weimar die berühmten Gelehrten u. Dichter: Herder (gest.
1808), Schiller (gest. 1805), Wieland (gest. 1813) u. Göthe (gest. 1882).
1) Der wkimarischc Kreis: Weimar, in einem freundl. Thale a.
d. Ilm, 14000 E., ist die Hpst. u. Res. Blinden-, Taubst.- u. Waisen
anstalt. Zuchthaus. */2 St. v. Weimar ist der Ettersberg (1450 F. hoch)
mit dem schönen Jagdschlösse Ettersburg und sehr weiter Aussicht. —
Buttstädt, 8000 E., der. Pferdemärkte. — Apolda, 8000 E., bed.
Strumpfwirkerei. — Jena an der Saale, 7000 E. Sternwarte. Univ.
gest. 1558), die von Weimar u. Gotha gemeinschaftlich unterhalten
wird. Forstlehr- u. Jrrenanst. Blinden- u. Taubstummenanst. für die
Länder Weimar, Gotha, Altenburg, Meiningen u. Rudolstadt. Schlacht
am 14. Oct. 1806, in welcher Napoleon I. die Preußen u. Sachsen be
siegte. — Ilmenau, a d. Ilm u. a. thüringer Walde, 3000 E., Fabr.,
Porcellanfabr. Baumwollweb. Kaltwasserheilanstalt und Kiefernadelbad,
reizend gelegen. Eisen- u. Braunsteingruben in der Nähe. — 2) Der
ncustädter Kreis: Neustadt a.d.orla, 5000e., Tuchfabr. — Weida,
5000 E. Weberei. Töpferei. Das Schloß Osterburg (mit hohem Thurme)
haben die Voigte im 12. Jahrh, erbaut. — 3) Der eisenacher Kreis:
Eisenach, a.d. Hörsel, 12000 E. Weberei. Industrie. Fabr. 1 Taubst.-
u. Blindenanst. 1 Zucht- u. Zwangsarbeitshaus. Etwa */2 Stunde von
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrich_der_Großmüthige Johann Friedrich Wilhelm Ernst Karl August Schiller Wieland Napoleon_I.
254
ist die Hst. u. Nes. Zuchthaus. Nördlich davon ist der 1460 F. hohe
Berg Kyffhäuser. — Oberherrschaft: Arnstadt, a. d. Gera, 7000
E. Tuch- u. Zeugfabr. Hdl. Jrrenanst. — Schwarzburg-Rudolstadt»
Oberherrschaft: Rudolstadt, a. d. Saale, schön gelegen, 6000
E. Hst. u. Res. Naturalienkabinet. Zuchthaus. Jrrenanst. In der Nähe
ein Mineralbad. — Königsee, mit 2500 E., ist bekannt durch die
Herumträger v. Arzneimitteln. — Unter Herrschaft: Franken-
hausen, an der kl. Wipper, 5000 E. Hdl. Wichtiges Salzmerk. Braun-
kohlengruben in dernähe.—Am 15.Mai 1525 wurde hier Thomas Münzer
mit 8000 aufrührerischen Bauern geschlagen, gefangen u. darauf hin
gerichtet. — In der Nähe v. Frankenhausen wurde im Decbr. 1865 die
größte Höhle in Deutschland entdeckt. —
Das Fürstenthnrn Lippe hat 20 */2 Om. u. 115000 E. Es
besteht größtentheils aus schön bewaldeten Hügeln u. fruchtbaren Thälern .
In der Sennerhaide, wo auch die Bienenzucht nicht unwichtig ist, werden
die dauerhaften u. besonders als Reitpferde sehr geschätzten Sennerpferde
im Freien aufgezogen. Metalle fehlen. Fabriken sind fast gar nicht vor
Handen, aber starke Leinweberei. --- Geschichtliches: Das Fürsten
thum Lippe ist aus den reichsumnittelbaren Besitzungen des schon im 12.
Jahrh, urkundlich vorkommenden Geschlechts der edlen Herren v. der Lippe
entstanden. Erst Bernhard Viii., der 1563 starb, führte den gräfl. Tit-
tel. Grafsimon Vh. erhielt 1720 die reichsfürstl.würde, welche 1789
vom Kaiser Joseph Ii. bestätigt wurde. — Detmold, a. d. kl. Werra^
6000 E., ist die Hst. u. Res. Zuchthaus. In der Nähe erhebt sich auf
der Grotenburg, einem 1246 F. hohen Berge des Osning- oder teuto-
burger Waldes, das kolossale Hermanns- oder Arminius-Denkmal. Es
erinnert an den Sieg, den der Cheruskersürst Hermann i. I. 9 n. Chr.
Geb. über die Römer unter Barus erfocht. — Le mg 0, 4500 E., We-
berei. Verfertigung v. Pseifenköpfen aus Meerschaum.
Das Fürstenthunr Schuuinburg-Lippe hat 8 Qm. u. 3500«»
E. Es grenzt nördl. an den Steinhuder See. Der Boden ist fruchtbar,
v. Hügeln durchzogen u. mit ansehnlichen Waldungen bedeckt. Fabriken
gibt es nicht. Die Leinweberei wird stark getrieben. — G eschi ch t-
l i ch e s: Das regierende Haus hat zum nähern Stammvater den Grafen
Philipp, jüngsten Sohn Simon's Iii. v. der Lippe. Er erhielt das Land
in der Theilung 1613. Von 1640 an hieß die Linie die Schaumburg
Lippe'sche. 1807 bekam Georg Wilhelm den Fürstentitel. — Bücke-
burg, mit 4000 E., ist die Hst. u. Res. In der Nähe ist der besuchte
Badeort Eilsen. — Wilhelmstein ist eine kleine, aber starke Fstg.
auf einer im Jahr 1761 künstlich gebildeten Insel im steinhuder Meere.
Die Fiirstenthümer Neust haben 20 Qm. u. 140000 E.
Sie bilden im deutschen Bunde 2 Staatengebiete: a) Das der ältern
Linie (Greiz) mit 5 Qm. u. 50000 E., u. b) das der jünger» Linie
(Schleiz mit Gera) mit 15 Qm. u. 90000 E. — Der Boden ist
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
Extrahierte Personennamen: Thomas_Münzer Bernhard_Viii Joseph_Ii Hermann_i Philipp Philipp Georg_Wilhelm Wilhelm Schleiz
Extrahierte Ortsnamen: Arnstadt Gera Rudolstadt Frankenhausen Deutschland Detmold Osning- Steinhuder_See Schaumburg Greiz Gera
376
68 Jahre alt, auf der Wartburg u. wurde im Katharinenkloster zu Eisenach
beigesetzt. — Durch seine Vermählung mit Elisabeth von Arnshaugk hatte
Friedrich I. beinahe den ganzen spätern neustädter Kreis erhalten. —
8. Friedrich Ii., der Ernsthafte (1324—1349»)
Den Namen des „Ernsthaften" hat Friedrich — (geboren auf der Wart-
burg 1310) — jedenfalls von seinem unerbittlichen Ernste gegen die Raub-
ritter der damaligen Zeit erhalten. Auch einige Städte hat er durch eine harte
Belagerung gezüchtigt. So zeigte Friedrich, daß es ihm ein Ernst sei, das
in den Kämpfen seiner Vorfahren geschwächte Ansehen der fürstlichen Ober-
hoheit wieder zur Geltung zu bringen u. mit unnachsichtiger Strenge die
Ruhe im Lande zu befestigen. Jmj. 1339 begab er sich auf einen Kriegs-
zug nach Frankreich, um mit dem Könige von England (Eduard Iii.) seinen
Schwiegervater (den Kaiser Ludwig den Bayer) zu unterstützen. — Im I.
1343 hatte er gegen die Grafen von Weimar u. Schwarzburg u. deren
Bundesgenossen Krieg 31t führen, um deren Übermuth zu ahnden. Im
folgenden Jahre entbrannte der Krieg aufs Neue; u. nur dem Muthe seines
tapfern Feldherrn Friedrich von Wangenheim hatte er es zuverdanken, daß
er damals der Gefangenschaft entging. Der im Schlosse zu Dornburg ab-
geschlossene Friede gereichte dein Landgrafen zu großem Vortheile. Es kam
nach dem Tode des Grafen Hermann von Weimar dieses Land an das
Haus Meißen. Im I. 1346 züchtigte er die Stadt Langensalza. Im fol-
genden Jahre erwarb er durch Kauf die Mark Laudsberg wieder. Nach
dem Tode des Kaisers (1347) bot man ihm die Kaiserkrone an; allein er
entsagte derselben zu Gunsten des Königs von Böhmen, Karl's Iv., von
welchem er dafür 10000 Mark Silber empfing. — Kurz vor seinem Tode
ereignete sich sehr Betrübendes. Ein furchtbares Erdbeben zersprengte
Berge u. zerstörte Städte. Heuschrecken verwüsteten einen Theil Europas,
weshalb eine große Hungersnoth ausbrach. Eine aus Asien eingeschleppte
Pest, der schwarze Tod genannt, raffte auch in Meißen u. Thüringen viele
tausend Menschen hinweg. Diese Heimsuchung bürdete der Volksglaube den
Juden auf, welche die Brunnen vergiftet haben sollten. Man verfolgte sie
nun aller Orten, beraubte sie ihrer Güter u. verbrannte eine große Anzahl.
— Am 18. Novbr. 1349 starb Ernst auf der Wartburg u.ward zu Altzella
beigesetzt. — Er war der letzte Fürst, welcher die wettinischen Lande allein
regiert hat. — Ein rauher Ernst, ein entschiedener, harter Sinn, eher Furcht
als Liebe erweckend, zeigte sich in allen Unternehmungen Friedrich's. Aller-
dings hatte er seinen Länderbesitz durch das Schwert, durch Verträge u.
Ankauf erweitert; doch waren die endlosen Fehden nicht geeignet, das
Aufblühen der innern Landeswohlfahrt zu fördern, wenn schon nicht ver-
kannt werden darf, daß das kraftvolle Auftreten des Landesherrn dem
Bestehen das Ganze zu Gute kam. Nach Stichart.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Elisabeth_von_Arnshaugk Friedrich_I. Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_— Friedrich Friedrich Friedrich Ernst Eduard_Iii Eduard Ludwig_den_Bayer Ludwig Schwarzburg Friedrich_von_Wangenheim Friedrich Hermann_von_Weimar Karl's_Iv. Ernst Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Wartburg Eisenach Frankreich England Weimar Dornburg Langensalza Laudsberg Europas Asien Wartburg Altzella
372
Nachfolge in Thüringen. Doch mußte er erst mit einen: dritten Heinrich
(vonbrabant), einem Enkel Elisabeth's, um den Besitz desselben im 9jährigen
thüringischen Erbfolgekriege streiten. Im Frieden 1264 ward ihm dieselbe
zugesichert. Bon nun waren die Wettiner zugleich Markgrafen von Meißen
u. Landgrafen von Thüringen.
Sagen von Ludwig dein Cisernen.
Im Anfange seiner Regierung zeigte sich Landgraf Ludwig als ein
sehr unthätiger und sorgloser Herr, der sich nicht darum kümmerte, daß
seine Ritter u. Beamten die Unterthanen auf alle nur mögliche Weise
drückten u. mißhandelten. Da verirrte er sich einmal auf der Jagd u. kam
spät Abends zu einem Schmiede in Ruhla. Als er vor diesem, der ihn
nicht erkannte, sich für einen Diener des Landgrafen ausgab: so brach der
Schmied in laute Schmähungen über das sinnliche Leben u. die Nachlässig-
keit des Landgrafen u. in bittere Klagen über die Noth der Unterthanen
aus, unter denen manche von ihren unmenschlichen Gebietern sogar vor den
Nflug gespannt würden. Endlich wies der Schmied doch dem Fremden eine
Schlafstelle neben seiner Werkstätte an u. hämmerte u. pochte u. feilte
noch lange fort, als sich sein Gast bereits zur Ruhe gelegt hatte. Durch
die dünne Bretwand, die ihn von der Werkstütte trennte, konnte derselbe
Alles, was hier vorging, vernehmen und staunte nicht wenig, als er bei
jedem Schlage auf den Panzer, an welchen: der Schmied eben arbeitete, die
Worte hörte: „Landgraf werde hart!" Das ging den: Ludwig durch's Herz.
Als er wieder zu den Seinen zurückgekehrt war, nahn: er sich der Regierung
ernstlich an u. hielt über die Edeln, welche ihre Unterthanen so arg gemiß-
handelt hatten, ein strenges Gericht; die schlimmsten unter ihnen ließ er
sogar vor den Pflug spannen und ein Stück Land umackern. Dies Feld
wurde deshalb der Acker der Edeln genannt. Weil er aber die Nach-
stellungen der wegen seiner Strenge auf ihn aufgebrachten Edeln fürchtete:
so trug er stets ein eisernes Panzerhemd und erhielt davon den Namen des
Eisernen. Das Panzerhemd wird noch heute in den Rüstkammern auf
der Wartburg aufbewahrt. — Einst besuchte ihn auf der Neuenburg bei
Freiburg sein Schwager, der Kaiser Friedrich I. oder Barbarossa. Dieser
äußerte, es fehle der schönen, neuen Burg an einer tüchtigen Mauer. Der
Landgraf schwieg anfangs; bald darauf lud er seinen Gast ein, an's Fenster
zu treten u. aus demselben hinauszuschauen. „Sieh", sprach er: „das ist
eine eiserne Mauer!" Unten standen nämlich des Landgrafen gewappnete
Mannen. — Ja, nach seinem Tode noch mußten seine Edeln Ludwig's
Strenge und Gewicht fühlen. Er hatte nämlich verordnet, daß sie seinen
Leichnam von der Neuenburg bis Reinhardsbrunn bei Gotha — io
Meilen weit — zu Grabe trügen.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich
( Heinrich Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa